Das Yokebe-Experiment (Teil II)

Am Montag, den 9. April 2018 um 07:45 Uhr fiel der Startschuss für das Yokebe-Selbstexperiment. Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, mich informiert und mit erfolgreichen Nutzern gesprochen. Letztere sind nämlich gar nicht so leicht zu finden. Die, bei denen es nicht funktioniert hat, gibt es wie Sand am Meer. Ein Glück, dass ich nicht alleine an der Front stand. Doch ich erzähle der Reihe nach... 

Wie geht das nun?

Am Anfang, war das Pulver - mit der Geschmacksrichtung Vanille. Gemäß vielen Erfahrungen aus dem Internet, soll die Standard-Sorte "Classic" von Yokebe nicht so gut schmecken, aus dem Grund habe ich mich für das Pulver mit Vanille-Geschmack entschieden. Die Dose mit 500 g des feinen Puders mit leichtem Gelbstich, wurde komfortabel mit einem Shaker geliefert, auf dem praktischerweise auch noch das Rezept abgebildet war. Dies sah folgende Zutaten vor: 

  • 200 ml Milch oder Wasser
  • 5 Messlöffel Pulver
  • 1/2 TL Öl (z.B. Sonnenblume oder Distel)

Als Tipp einer Bekannten, die diese Diät schon mehrfach erfolgreich umgesetzt hat, benutze ich anstelle von regulärer Kuhmilch, eine ungesüßte Sojamilch. Sie verfügt über weniger Fett und vor allem weniger Kohlehydrate, was ja dem ganzen Happening zuträglich ist. Es wurde alles in dem Shaker gemischt und dann (wie der Name es vermuten lässt), kräftig geschüttelt. Mit dem Shaker kam auch ein kleines Sieb, der für eine bessere Mischung der Mixtur sorgt und Klümpchen verhindert - mitgedacht, wie ich finde. Nachdem alles gut vermischt wurde eine erste, sensorische Kontrolle: der Geruch vanillig, fast schon ein wenig süß. Die Farbe erinnert mehr an einen Vanille-Milchshake, in den ein Schluck Schoko-Shake geraten ist. "Naja, auf sie mit Gebrüll", dachte ich mir und setzte an. 

Eine Woche lang nur Shakes?

Folgende Gedanken gingen mir nach dem ersten Schluck durch den Kopf: A) Schmeckt das gar nicht so verkehrt und B) ist das zügige wegziehen mal überhaupt nicht drin. Grund dafür ist die sehr sämige Konsistenz des Shakes, die für das nötige Sättigungsgefühl sorgt. Die in Teil I bereits erwähnten Inhaltsstoffe waren also gut verpackt und fingen an im Körper ihr Ding zu drehen. Am Tagesablauf änderte sich bei mir einiges, seit dem Montag. Frühstücken kam für mich seit Jahren nicht mehr in Frage, lieber ein paar Minuten länger im Bett schnarchen als am Tisch die Stulle zurecht buttern. Dies sollte sich nun aber ändern, da ich mich genau an den Plan halten und nichts dem Zufall überlassen wollte. 

Je nach körperlicher Anstrengung und vor allem je nach Gewohnheit der Menge die man sonst gegessen hat, hält der Shake etwa 3-4 Stunden satt, bevor es wieder in das leichte Hungergefühl geht. Dies darf man aber mit kleinen Zwischenmahlzeiten, bestehend aus frischen Gemüse oder Gemüsebrühe, stillen. Auch ist es wichtig, viel zu trinken, denn der Stoffwechsel braucht zum Arbeiten viel Flüssigkeit. Die erste Woche hat gezeigt, dass der Körper überhaupt nicht das Problem bei der ganzen Sache ist. Der lässt sich mit den Shakes, viel Wasser, etwas Brühe und ein paar Gemüsestücken ganz leicht übers Ohr hauen. Eine Sache, die viel schwieriger ist, ist der Kopf. 

Der Mensch, das Gewohnheitstier

Viele mit denen ich über dieses Programm gesprochen habe, sind extrem voreingenommen. "Was machst du da für einen Blödsinn?", "Das funktioniert doch eh nicht!" oder "Da wirst du am Ende nur dicker als vorher!" war oft zu hören. Das Interessante an der Sache: eben diese Personen haben sich mit der Diät nie auseinander gesetzt. Erstmal ätzen und meckern, obwohl man keine Ahnung hat. Es sind immer nur Freunde und Bekannte, bei denen das Pulver nicht den gewünschten Effekt brachte. Ich wage einfach mal zu behaupten, dass der gewünschte Effekt aus "auf dem Sofa sitzen und Gewicht verlieren" bestand, obwohl an der Ernährung wenig getan wurde. Meiner Erkenntnis nach, zielt die erste Woche (die ausschließlich aus Shakes besteht) nur auf eines ab: die mentale Stärke und den Reset der Essgewohnheiten. Ich gebe zu, die Monotonie der Shakes und der Verzicht auf die ganzen Leckereien die einen Zuhause und unterwegs begegnen, das ist der wahre Feind in der ersten Woche. Ich spreche aus eigener Erfahrung wenn ich sage, dass eine einfache Brühe das kulinarische Highlight eines Tages ist und die Moral deutlich anhebt. So entsteht aus einer Tasse Brühe, Tomaten- und Gurkenstückchen eine Gemüsesuppe der untersten Kategorie. Nach vier Tagen und 12 Shakes, ist es eine Offenbarung. 

Ich habe viel über meine bisherigen Essgewohnheiten nachgedacht und mir ist aufgefallen, dass ich sehr viel unbewusst gegessen habe. Und auch diesen Schwung, dass ich mich mit meinem Essen und Ernährung auseinandersetze, möchte ich in die nächste Woche mitnehmen. Ab der zweiten Woche, darf eine Mahlzeit (Mittags oder Abends) wieder aus normalem Essen bestehen. Zusammen mit meiner Freundin (die mit mir zusammen durch den Yokebe-Dschungel watet), plane ich seit dem dritten Tag was es am Montag, als erste Mahlzeit seit einer Woche, zu essen gibt. Sollte es vielleicht ein saftiges Steak mit Gemüse oder doch lieber ein LowCarb-Auflauf sein - Entscheidungen über Entscheidungen. Aber nicht nur die Aussicht auf eine normale Mahlzeit und etwas zu kauen steigert die Laune. Auch auf der Waage zeigen sich die ersten Veränderungen. Nach 6 Tagen stellte sich ein Defizit gut - 4.3 kg ein: Erfolg! Natürlich ist es noch ein langer weg, aber für diese kurze Zeit bin ich von dem Programm beeindruckt. Man darf gespannt sein, wie die zweite Woche wird. In der Zweiten Woche dürfen wir (wie schon erwähnt) eine Mahlzeit wieder normal zu uns nehmen, wobei auch hier auf eine gesunde Zusammensetzung und Menge geachtet werden soll. Entschieden, was es geben soll, haben wir uns schon etwa 12 mal, man darf gespannt sein was es wird. Woche 2 startet morgen, hoffentlich mit besserem Wetter um mehr Bewegung zu bekommen. 

 

Munter bleiben! 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0