Ein Festival für Marcus?

Streetfood-Festival in Leer!

Das Multikulinair Food Festival ist eine Zusammenkunft von Ständen, die ihre vielfältigen Kreationen an Neugierige verkaufen. Das Event hat im Jahr 2016 zum ersten Mal in Deutschland stattgefunden, mit durchschlagendem Erfolg! Deshalb geht die Tour 2017 in die nächste Runde und macht auch in Leer halt. Darum habe ich mir das ganze Ereignis mal aus der Nähe angesehen, natürlich mit hungriger Unterstützung.

Die Fülle an Ständen war groß, für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Wir, also meine kulinarischen Wingmen und ich, haben uns zuerst einen Überblick über das Angebot verschafft und uns dann einen Schlachtplan zurecht gelegt. Der Denkmalplatz in Leer war gut gefüllt, aber dennoch war alles erreichbar. Das Wetter zeigte sich (untypisch für Ostfriesland) von einer seiner besten Seiten: strahlende Sonne, ein paar Wolken, angenehm warm und eine leichte Brise. Untermalt wurde das Event von einem DJ, der mit ruhigen Electrobeats und Raggae zum Verweilen einlud. Das Ambiente war super, überall standen Tische und Bänke bereit, um das frisch zubereitete Essen zu verkosten. Dies passierte in den Foodtrucks, die im Kreis angeordnet auf dem Denkmal-Platz standen. Erster Halt war Oldschool Pizza, ein Stand mit (gut erkannt) einfacher, klassischer Pizza. Aber es braucht viel hingabe, um einfache Dinge wirklich gut zu machen. Und sie tun es! Auf der Karte stehen Margherita, Salami und 3-Käse, wovon ich als kleiner 3-Käse-Hoch und Käseverehrer nicht die Finger lassen konnte. Wohl wissend, dass auch Blauschimmelkäse auf der Pizza war. Aber man soll ja immer wieder ausprobieren, nicht wahr? 

Die Pizza war sehr lecker! Ein gutes Verhältnis aus Belag und Boden, der Rand schön knusprig und vor allem: heiß war sie! Oft ist es so, dass Essen auf der Hand eher warm anstatt heiß ist, aber mein lieber Schwan - da saß Hitze drin. Das mag wohl auch an dem eigens aufgebauten Steinofen liegen. Die erste Station war schon sehr überzeugend, aber wir hatten ja noch weiteres vor!

Der Barbecue- und Hot Dog-Stand servierten richtig gute Burger und Hot Dogs. Ich habe mich für den Multi-Kult-Burger entschieden: Ein weiches Brötchen, leicht angetoastet mit Chilimarmelade, Aioli, Salat, Tomaten und dicken, eingelegten Gurkenscheiben (richtig geil!). Und natürlich ein super saftiges Rindfleischpatty! Feine Sache! Der Hot Dog bestand aus einer gut gewürzten Bratwurst, eingewickelt in ein dickes Fladenbrot und mit Senf, Ketchup und eingelegten Gurkenscheiben frisiert. Kann man so machen!

Nach dem Burger und Hot-Dog ging es rüber zum Wildmetzger, wo uns eine Wildschweinbratwurst mit Bohnen und ein Enten-Curry erwarteten. Das Enten-Curry war wirklich ausgezeichnet! Es fanden sich Erbsen, Pfirsiche und Zwiebeln in dem Curry, ich hatte sogar noch das Glück und hab eine Schrot-Kugel von der Jagd gefunden - Waidmanns heil!

Batty's Spicy Chicken stand als nächstes auf der Liste. Dort gab es ein lecker fluffiges, getoastetes Ciabatta Brot, auf dem eine Mischung aus Hähnchenfleisch, Zwiebeln, Paprika und viel Chili aufgetragen wurde. An und für sich eine schöne Idee, jedoch nichts für den unerfahrenen Gaumen. Die Schärfe der Chili war etwas zu heftig, die einzelnen Zutaten gingen leider in der Schärfe etwas unter. Für meinen Geschmack noch ok, jedoch schon über der Grenze was ich für solch ein Event vertretbar halte. Wer gerne scharf isst wird es lecker finden.

Als Abschluss des Ganzen gab es noch ein feines Yoghurt-Eis mit Erdbeersauce und Knuspermüsli. Hier kann man nun wirklich nichts verkehrt machen, außer das ich vielleicht die Nutella-Sauce hätte können. Das schöne an Yoghurt-Eis, finde ich, ist die angenehme Säure die der Yoghurt dem Eis verleiht. Die Säure verleiht dem Eis eine herrliche Frische, weshalb ich Yoghurt-Eis auch dem Milcheis oder Wassereis vorziehe. Zusammen mit der Süße der Erdbeer-Sauce und dem Knuspermüsli ein super Finale, für den erfolgreichen Tag, wie ich finde.

Das Multikulinair Food Festival ist eine tolle Idee, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat. Aus dem Grund sind auch die Mehrzahl der Stände in niederländischer Hand. Das ist natürlich nichts schlechtes, aber ich würde mir wünschen, dass beim nächsten Mal auch mehr lokale Foodtrucks den Weg zum Denkmalplatz finden. Das Streetfood sitzt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Ich hoffe jedoch, dass durch diese Festivals mehr Leute wagen einen Foodtruck aufzubauen. Und noch viel wichtiger ist, das die Menschen anfangen sich für gutes Essen zu interessieren. Doch was das angeht, sind wir glaube ich in unserer Gesellschaft auf einem aufsteigenden Ast.

 

Munter bleiben, Leute   

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