Wer braucht schon Frühtanz

45.000 Menschen auf einem Fleck...

und ich - natürlich nicht dazwischen. Große Menschenansammlungen wie der Frühtanz lassen meine Laune im 90 Grad-Winkel nach unten fallen. Frühtanz? Was ist das? Nun, der Frühtanz Tange ist mit die größte Tanzveranstaltung in Norddeutschland. Jedes Jahr am Pfingstsonntag machen sich gut 45.000 Menschen auf den Weg in das kleine Dorf, irgendwo zwischen Augustfehn, Barßel und Detern. Wer sich dieses Jahr nicht auf den Weg gemacht hat, war eine kleine Gruppe von Personen, die sichdafür kulinarisch die Kante gegeben haben. Darum gab es gegrillte Mettbrötchen, selbstgemachte Burger und gedämpften Fisch. Doch ich erzähle besser der Reihe nach... 

Alles fing gegen 09.30 an, als das erste Glas irischen Orangensafts den Weg in meine Hände fand. Der Tange Frühtanz eröffnet um 08.00 morgens seine Tore, um die Menschen bis spät in die Nacht mit allem zu versorgen, was man für den Tag braucht: Alkohol, ... und das wars eigentlich auch schon. Wir haben auch so früh angefangen, jedoch ging es bei uns deutlich gesitterter zu. Was aber zugegebener Maßen auch schon mal anders war, aber darauf gehe ich nun aus Umweltschutz-technischen Gründen besser nicht ein. Am Anfang des Tages waren wir zu dritt. Drei, nicht sonderlich ausgeschlafene aber dafür umso hungrigere Expemplare der Männerwelt.
Getreu dem Motto "
Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler" haben wir unseren Morgen ordentlich begonnen, mit überbackenen Mettbrötchen. 

Mettbrötchen

Burger

Fisch


Da es hier sehr simple Sachen sind und diese recht einfach zu bewerkstelligen sind, halte ich es mit den Bildern heute mal klein und beschränke mich aufs wesentliche:

Die Mettbrötchen sind einfache Aufbackbrötchen, die mit etwa 50-60g Auflage belegt sind. Die Auflage besteht aus Thüringer Mett, Hirtenkäse (klein gewürfelt), frischen, kleingeschnittenen Zwiebeln und den bekannten Gyrosgewürz, wie ich es auch schon anderweitig verwendet habe, z.B. hier oder hier. Ich kann es nicht oft genug sagen, wie froh ich bin Zugriff auf einen Kugelgrill zu haben. Ein Kugelgrill ist bei der Zubereitung dieser fleischigen Köstlichkeiten ein enormer Vorteil, da alles indirekt gegart werden kann und der Käse oben drauf noch Zeit zum schmelzen bekommt. Die Käsemischung war der Knaller - einen Tag vorher im Kühlregal entdeckt: eine Streukäsemischung aus Morzarella und Cheddar. Sehr schön! Nach dem Frühstück gab es sogar ein kleines Schläfchen, so ein Tag kann ja auch sehr anstrengend sein.

Die Burger waren selber gemacht. Die Patties wurden mit Hilfe einer Patty-Form gemacht. In die Form wurden etwa 100g der Hackfleischmasse gefüllt, welche dann als schöne, kreisrunde Burgerpatties mit etwa 10cm Durchmesser wieder herauskamen. Das Fleisch bestand zu 2/3 aus gemischtem Hack und zu 1/3 aus Rinderhack. Ich finde, dass bei diesem Mischungsverhältnis die Burger supersaftig werden, ohne das der Rindergeschmack verloren geht. Gewürzt wurde das Fleisch auch wieder mit dem Gyrosgewürz. Dabei fällt mir ein, dass ich das Gyrosgewürz noch nie für Gyros verwendet habe...

Da uns die normalen Zuckerbrötchen die für Burger sonst vorgesehen waren haben wir uns für "Brioche-Buns" der "Wir-lieben-Lebensmittel"-Kette entschieden - eine gute Wahl wie ich finde. Auch jene die ich mit Burgern versorgen durfte (4 an der Zahl) waren von dem Ergebnis durchaus angetan. Zumindest interpretiere ich das aus dem andächtigen Schweigen welches sich beim Verzehr der Kombination aus Röstbrötchen, Salat, Gurke, Tomate, Fleisch und Käse ausbreitete. Unter dem Salat befand sich noch eine ToBaBu, eine Tomaten-Basilikum-Butter, auf die ich aber in einem weiteren Eintrag bei Zeiten genauer eingehen werde. Die Burger waren, nach dem doch üppigen Frühstück, der Bewegungsfreudigkeit an diesem Tag nicht sonderlich zuträglich.

 

Als Abschluss des Tages, an dem wir bereits kaiserlich und königlich gespeist hatten, war es nun Zeit wie ein Bettler zu dinieren. Gut, dass hat nicht ganz geklappt aber zu der Zeit und in dem Zustand war uns das mehr oder minder auch ziemlich egal. Der Fisch, versprach einiges!

Unser finaler Gang bestand aus einem Gemüsebett, vorauf sich der Fisch platziert hat. Das Gemüsebett war eine Komposition aus Zucchini, Paprika, Broccoli, und Kirschtomaten, die mit ein bisschen Öl und Guérande Herbes, einer salzigen Gewürzmischung für Gemüse und Gegrilltes. Das Ganze wurde dann in ein schönes Paket verpackt, der Plan war das das Wasser aus dem Gemüse das Salz und die Gewürze aufnimmt und damit den Fisch dämpft. Und das Ergebnis?

Das Gemüse war schön gegart aber noch mit Biss, der Fisch hätte vielleicht 5 Minuten weniger vertragen können aber trotzdem sehr sehr lecker! Ein sehr einfaches Gericht, welches auch auf normalen Grills funktioniert. Ich rege da sehr zum nachmachen an, und falls ein Kugelgrill oder ein sonstiger, verschließbarer Grill vorhanden ist, auch das andere selbstverständlich.

 

Es war ein schöner Tag, der im Prinzip nur aus Essen, Sitzen, Reden und Lachen bestand. Und ich habe wieder festgestellt, wie schön es ist wenn man etwas zubereitet und anderen damit eine Freude machen kann.

Probiert es aus!

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