Achterbahn oder Bratwurst im Brötchen?

Ich bin kein Freund großer Menschenansammlungen. Viele Menschen auf einem Haufen stressen mich, auch wenn ich mit meinem ostfriesischen Durchschnitt von etwa 1.92m relativ gut den Überblick behalte. Etwas anderes ist es jedoch, wenn ich mich auf Jahrmärkten ins Getümmel begebe. Ich kann nicht genau sagen woran es liegt, ich vermute aber, dass ich es aufgrund der scheinbar endlosen Auswahl an Leckereien einfach vergesse. Die erste Station, von den dreien die ich mir in diesem Jahr vorgenommen habe, ist der Kramermarkt in Oldenburg. Gegen den ersten Hunger eine kleine Käsebrezel und eine Bratwurst im Brötchen, dann ging es auf die Pirsch durch die Auslagen der zahlreichen Stände.

Die Vorspeise wurde auf unerklärliche Weise ein süßer Donut mit Krokant. Eigentlich bin ich ja nicht der Typ für Süßes, aber auch ich werde älter und Geschmäcker stellen sich ja bekanntermaßen auch gelegentlich um. Der Duft auf solchen Jahrmärkten ist für mich immer etwas ganz besonderes, ähnlich wie auf Weihnachtsmärkten - wo natürlich eine Note von Glühwein neben Holzkohle und Bratwurst in der Luft liegt. Während man über den Markt schlendert und sich die vielen Fahrgeschäfte anschaut, verputzt sich der Donut wie von selbst. Die Menschen drängen sich an den Seiten des Autoscooters, MusikExpress und wie es nicht alles heißt. Sie lachen sich kaputt, während sie wankend aus dem TakeOff taumeln. Nicht jedoch wegen Alkohol, sondern weil sie schon gefühlt das fünfte Mal mitfahren und das Gleichgewicht so langsam auch keine Lust mehr hat. Mein Fahrgeschäft der Wahl ist immer das Riesenrad. Die Aussicht entschädigt für die Tatsache, sich in ein Stahlrad mit Gondeln zu setzen, welches nur von Schrauben zusammengehalten wird. Aber zum Glück haben wir uns ja nur wegen der Leckereien den Weg durch das semi-chaotische Oldenburg gebahnt, und die nächste Station hat mich vollends überzeugt.

Unweit des Riesenrads konnte man beim Sandwich 99 feine Baguettes mit Auflage bekommen. Das Prinzip ähnelte verdächtig einer amerikanischen Fastfood-Kette, die mit der englischen Bezeichnung für U-Bahnen betitelt ist. Zuerst wurde bestimmt, welche Auflage man möchte. In unserem Falle war es Thunfisch, wobei die Auswahl von Vegetarisch über diverse Fleischsorten bis zu Schrimps reichte. Nach der Auswahl des Brotes wurde dieses zügig mit dem gewünschten Belag und Käse versehen und zum überbacken in einen Ofen gestellt. Danach folgten noch frisches Gemüse wie Salat, Tomaten und Zwiebeln. Aber auch frische Gurken, eingelegte Gurken und Oliven wären möglich gewesen. Als Sauce standen Knoblauch, Cocktail, BBQ und weitere zur Auswahl. Da Knoblauch immer gut zu Fisch passt, haben wir uns dafür entschieden. Das Ergebnis war (für Jahrmarktverhältnisse) ein super leckeres Sandwich und ich hoffe wirklich, dass der Stand auch beim Gallimarkt in Leer einen Platz bekommt.

Nach dem Sandwich und zum Ende der Tour auf dem Kramermarkt gab es als Abschluss noch ein Frozen Joghurt mit Erdbeeren, weißer Schokolade und Erdbeersauce sowie eine Portion Churros mit Zimt und Zucker. Der Frozen Joghurt war, trotz der kühlen Temperaturen in Oldenburg von etwa 13°C, sehr lecker. Die Churros kann ich wärmstens empfehlen. Churros stammen von der iberischen Halbinsel und sind ein sternförmiges Fettgebäck aus Brandteig. Ähnlich wie Berliner, werden sie in heißem Fett ausgebacken und dann mit einer Mischung aus Zimt und Zucker bestreut. Als Alternative zu Schmalzkuchen, Sprungfedern und Berlinern wirklich zu empfehlen! Als nächste Station wird dann der Gallimarkt in Leer besucht. Ich freue mich jetzt schon!

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