Das Yokebe-Experiment (Teil I)

Der menschliche Körper ist darauf getrimmt, möglichst viele Reserven für schlechte Zeiten anzulegen. Wer mich schon einmal in echt gesehen hat weiß, dass mein Körper sehr gut darin ist. Da ich über die Wintermonate in eine Art Winter-Ruhezustand gefallen bin, wo auch meine Schreib- und Kochlust gegen Null sank, hat mein Körper einige Reserven zu viel angelegt. 

Da meine natürliche Gewichtsabnahme durch Sport und etwas angepasstem Essen in die Stagnation gerutscht ist, mein Körper also aus irgendwelchen Gründen nicht weiter abnimmt, habe ich mich nach Alternativen umgesehen um der Sache wieder auf die Sprünge zu helfen. Aber zum Glück gibt es von der Pharmaindustrie die tollsten Mittel und Wege, die eine schnelle Gewichtsabnahme bei nahezu keiner Anstrengung versprechen. Auf dem Sofa sitzen und eine Serie nach der anderen zu verschlingen während der Körper im Grenzbereich läuft und das Fett einfach wegschmilzt - das klingt nach einem wahren Traum. Das es so nicht funktionieren kann, ist natürlich klar. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten den Körper zu unterstützen und ihm zu helfen den Überschuss los zu werden. Ich habe mich mehrere Wochen damit beschäftigt und bin immer wieder über ein Stichwort gestoßen: Yokebe. 

Dicht gefolgt von seinem direkten Verfolger Almased, ist Yokebe die beliebteste Formula-Diät in Deutschland. Eine Formula-Diät umschreibt eine Diät, bei der eine oder mehrere Mahlzeiten durch eine in Flüssigkeit angemischte Nährstofflösung (auch gerne als Drinks oder Shakes bezeichnet) ersetzt wird. Bei der Yokebe-Version dieser Formula-Diät legt der Hersteller Wert darauf, das der Körper durch eine trickreiche Nährstoffkombination die den Stoffwechsel auf Fettverbrennung schaltet, aber gleichzeitig den Abbau der Muskeln verhindert, genauso wie den "Not-Strom-Modus" in den der Körper schaltet. Diesen Effekt erhält man auch, wenn man seine Nahrungsaufnahme gegen Null fährt. Jedoch arbeitet Yokebe nach genau diesem Prinzip: das Kaloriendefizit. 

Wer über einfache, mathematische Grundkenntnisse verfügt hat vielleicht schon erkannt: beim Prinzip des Kaloriendefizits verbraucht der Körper mehr Energie als ihm zugeführt wird. Dies führt zu Gewichtsverlust und somit zum gewünschten Ziel. Wenn doch nur alles so einfach wäre. Dazu gibt es auch ein rechnerisches Beispiel: 

Der Durchschnitts-Mann hat einen Kalorienbedarf von 2.500 kcal pro Tag, was einem Wochenbedarf von 17.500 kcal entspricht. Eine Yokebe-Mahlzeit liefert pro Mahlzeit nur rund 300 kcal, was also pro Tag 900 kcal ergibt. Pro Woche liegt die durch Yokebe zugeführte Energie bei 6.300 kcal. Zieht man dies von dem Wochenbedarf ab, kommt man auf ein Defizit von rund 11.200 kcal. Ein Kilogramm Körperfett liefert eine Energiemenge von 9.100 kcal, zum verbrennen benötigt man jedoch lediglich 7.000 kcal. Diese Differenz gründet sich im ineffektiven Stoffwechsel unseres Körpers. Teilt man die Wochendifferenz durch die 7.000 benötigten kcal, so erhält man den reinen Verlust von Körperfett: in diesem Beispiel rund 1,6 kg. An jedes Gramm Körperfett sind etwa 2,3 g Wasser gebunden, die ebenfalls verloren gehen. Bei 1,6 kg Körperfett entspricht das einer Wassermenge von 3,68 kg Wasser. Dies wird noch zum Körperfett addiert und so erhält man den gesamten Verlust pro Woche von etwa 5,2 kg.  

Diese Beispielrechnung ist natürlich von vielen Faktoren abhängig, gibt aber eine ungefähre Richtung vor wohin es gehen kann. Zur Diät selber sei gesagt: sie ist nicht leicht, und vor allem die Monotonie macht es schwer. Ich bin noch skeptisch, werde aber versuchen möglichst unvoreingenommen an die Sache heran zu gehen. Außerdem werde ich mein Lauf- und Schwimmpensum wieder erhöhen, dies aber jedoch mit großer Vorsicht. Als erstes werde ich beobachten, wie mein Körper auf die Umstellung reagiert. 

Das war es erst einmal von der Seite, ich werde weiter berichten.

 

Munter bleiben! 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Kai M. (Freitag, 06 April 2018 19:11)

    Viel Erfolg