Gleichgesinnte unter sich

Da ist man nur ein Blogger...

An diesem Wochenende bin ich auf viele Menschen gestoßen. Großartige Menschen, bei denen ich sehr froh bin, dass ich die Gelegenheit bekommen habe sie kennen zu lernen. Menschen die das was sie tun lieben, und ich, ich als kleiner Blogger mitten dazwischen. Doch Geschichten erzählt man der Reihe nach.

Schon vor einigen Monaten sprach mich Andree wegen eines großen Wochenendes an, bei dem er meine Hilfe etwas gebrauchen könnte. Es sollten drei Tage Einsatz sein, beginnend mit einem Freitag, an dem ich mehr Bier in der Hand hatte als mein Handy. Das Bier sollte für ein Bier-Seminar sein, jenes von einem mir zu dem Zeitpunkt völlig Unbekannten geführt werden sollte. Gourmet Flamand und damit auch ich sollten an dem Abend nur das drumherum stellen. Das Event fand im Dörphus in Nortmoor statt, beginnen sollte es am Samstag um 19.00 Uhr. Der Samstag stand ebenfalls unter dem Zeichen der Vorbereitungen. Das Einkaufen wurde von Andree übernommen, doch das ganze Material aus dem Laden nach Nortmoor schaffen wurde zusammen erledigt. An diesem Punkt frage ich mich, wie Diebe sowas fertig bringen - viel zu stressig sowas!

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, fällt mir auf wie wenig Bilder ich gemacht habe. Viel zu wenig, um zu beschreiben was alles los war an den Tagen. Aber ich versuche möglichst bildlich zu erklären. Das erste Event auf dem Programm war das Bier-Seminar am Samstag Abend. Dafür wurden ca. 70 Brezeln, 200 kleine Bitterballen, 2kg Käse sowie 12 Kisten Wasser und andere Getränke bereitgestellt. Letztere sollten auch für die Hausmesse am Sonntag zur Verfügung stehen. Aufgeregt war ich an diesem Abend besonders, denn ich war so gut wie allein in der Küche. Das Büffet am Ende des Seminars wurde quasi fast allein auf die Beine gestellt. Andree und Agnes waren damit beschäftigt, die scheinbar äußerst durstigen Kehlen der Gäste zu füllen. Die Gäste wurden von einem fantastischen Bier-
Sommelier durch den Abend geführt, während sie sich feinste Biere eingossen und zum Teil einfach und ohne drüber nach zu denken in den Rachen gekippt haben. Ich ziehe meinen Hut vor Matthias Kopp, ich könnte die Sprüche wie "Für mich is' das bloß Bier" oder "Schmeckt wie Krombacher" nicht verarbeiten, ohne das mir eine Ader platz. Genauso wenig wie die Tatsache, dass Menschen sich anmaßen sich einfach (lautstark) über Tische hinweg zu unterhalten, während jemand Versucht einem die Geschichte und die Hintergründe von wirklich tollen Bieren näher zu bringen. Daran erkennt man die kulinarische Dummheit, das Entfernen von gutem Essen und Trinken, das sich immer weiter und tiefer in die Köpfe der Menschen gräbt. Ich möchte hier natürlich niemanden über einen Kamm scheren, doch es sind Dinge, die ich öfter beobachte.

Die Begegnung mit Matthias fühlte sich ein bisschen so an, als ob man sich schonmal gesehen hätte. Mit einem herzlichen "Moin!" stapfte der hochgewachsene Wahl-Hamburger in die Küche, gefolgt von einem anständigen Händedruck - sympathie pur! Leider stand ich auf der anderen Seite des Bier-Tastings, was jedoch in der Raucherpause und nach dem Event mit sehr humorvollen Gesprächen aufgeholt wurde. Gespräche über Bier und die Faszination Essen waren Thema, je tiefer man in die Materie ging, desto mehr überschlugen sich die Gedanken. Auch meinen Blog hat er in Augenschein genommen, also: Matthias, wenn du das ließt - schöne Grüße an dich!

Seine Biere waren der Knaller. Mein Favorit des Abends war ein I.P.A, wunderbar erfrischend, mit einer deutlichen Orangennote. Natürlich wurde dafür gesorgt, dass ich trotz meiner Arbeit in der Küche nicht auf dem Trockenen säße. Auch ein richtiges Highlight war ein Dosenbier. Es handelte sich dabei um das Xocoveza, ein sehr dunkles Mokka-Stout-Bier, gewürzt mit Vanille, Kaffee, Kakao und Zimt. Wie ihr merkt, hat Kommerzplörre hier nichts verloren. Hier handelt es sich um kleine Brauereien, bei denen noch das Bier im Vordergrund steht.

Nach dem ereignisreichen Samstagabend folgte der Sonntag, mit der kleinen aber feinen Hausmesse. Auch dort kam ich in den Genuss, Menschen die das was sie tun Lieben kennen zu lernen. Die Hausmesse beherbergte neben einem Stand für handgemachten Schmuck, einen Stand unserer Filsumer Physiotherapeutin und einen Stand mit Produkten die der eigenen Schönheit zuträglich waren. Außerdem gab es einen tollen Stand mit liebevoll aufgestellten Puppen und selbstgemachten Chutneys, Senf und Confits.

Äußerst strategisch hat sich ein Brauer aus den Niederlanden aufgestellt: direkt am Eingang, mit eigenem Schirm und Zapfanlage.

Auch wenn meine Aufgabe an diesem Sonntag darin bestand, die hungrigen Besucher mit belgischen Waffeln mit Kirschsauce und der Adonissuppe mit Knovi-Schmand zu versorgen, so hatte ich doch die Gelegenheit mit den Austellern ins Gespräch zu kommen. Und wie mich das gefreut hat! Man wird gefragt, was man so treibt, wie man zu der Sache gekommen ist und so führt eins zum Anderen und ehe man sich versieht bekommt man von einer Austellerin ein tolles Geschenk, fachsimpelt mit einer Herstellerin von Saucen und Senfen über eine mögliche Burgerkreation und ist mit einem Bierbrauer per Du.

Ich bin wirklich froh, dass ich an dem Montag nach dem Wochenende nicht die Schulbank drücken musste, denn den Montag verbrachte ich mehr im Bett und im Gartenstuhl als auf den Beinen. Ein wirklich tolles Wochenende und ich hoffe, dass ich alle Aussteller und Personen die ich kennenlernen durfte, noch einmal wiedersehen werde. Wer sich noch über die einzelnen Austeller informieren möchte klickt hier:

Fin.

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