Von Tradition und Gewohnheiten

Der Mensch, das Gewohnheitstier...

Die Geschichte beginnt in Filsum, als ich noch ein kleiner Stöpke war. Gut, "klein" war ich in dem Sinne nie, zumindest nicht körperlich (im Kopf ist das schon wieder eine ganz anderes Paar Schuhe). Mein Vater hat seit ich denken kann, einen Geburtstags-Club. Eine Herrenrunde aus der Nachbarschaft - klein, gemütlich, alteingesessen. Über die Jahre kamen und gingen einige natürlich, wie das im Leben nunmal so ist. Wie lange es diesen Club schon gibt vermag ich nicht zu sagen, älter als ich ist er mit Sicherheit.  

Als kleiner Junge war es natürlich immer aufregend, wenn Besuch im Haus war. Und wie es bei einer Herrenrunde nunmal so ist, kommt auch was ordentliches zu mampfen auf den Tisch, schließlich muss das Bier ja auch aufgesogen werden. Und bei einem Geburtstag in dieser Runde, hatte ich einen ganz besonderen Riecher für das Essen. Zufälligerweise war dieser Geburtstag genau der von Andree Meyer. Der aufmerksame Leser wird hier erkennen, das er zusammen mit Frau Agnes hinter Gourmet Flamand steckt, wo ich auch wiederum meine schon öfter meine Finger im Spiel hatte.

Gutes Essen war ich schon immer von Zuhause gewohnt, meine Eltern wissen beide sehr gut was man in der Küche mit den richtigen Zutaten alles anstellen kann. Doch auch bei diesem Geburtstag habe ich mich oft eingeschleust, allein schon aus dem Grund weil bei Agnes gefühlt 365 Tage im Jahr die Sonne scheint. Was aber auch mit reinspielte, dass ich von Ihr perfekt in die Gruppe integriert wurde. Also hieß es dann wenn Mama sagte: "Papa? Der ist bei Andree auf Geburtstag.", fix ausgebüxt und auf zum 200m entfernten Ort des Geschehens. Und was erwartete mich? Eine Herrenrunde aus dem Bilderbuch, und ich, mit meinem kaltem, alkoholfreiem Bier, mittendrin. Natürlich durfte ich als Vorkoster in der Küche assistieren. Natürlich wurde ich auch älter und verlor das Interesse an den Geburtstagen. Nun, ein paar Jahre später, ist das Essen natürlich wieder mehr im Fokus, was irgendwie auch diese Seite erklärt.

Als Gag wurde mein Vater natürlich nicht eingeweiht, die Überraschung spiegelte sich in der Größe der Augen wieder als er mich durchs Fenster erspähte (so habe ich mir sagen lassen). Und wie früher saß ich nun in den Reihen, es gab ein sehr leckeres Essen und natürlich einen Hopfensmoothie, der natürlich in Anbetracht meines vorangeschrittenen Alters nicht alkoholfrei war. Zu Essen gab es einen Birnen-Bohnen-Speck-Salat, und eine sogenannte Berliner Wirtshauspfanne. Beides natürlich sehr lecker, die Rezepte dazu findet ihr hier (Wirtshauspfanne) und hier (Birnen-Bohnen-Speck-Salat). Der Salat war ein alter bekannter, jener war mir von der Krimilesung noch durchaus bekannt (Wer nicht weiß, was die Krimilesung war, kann hier nachlesen). Die Wirtshauspfanne war jedoch neu und das Rezept zu dem Zeitpunkt noch nichtmal geschrieben. Es war eine deftige Mischung aus gekochten Kartoffeln, Fleisch vom Schweinenacken und Zwiebeln, sehr lecker und würzig abgeschmeckt, natürlich mit Gewürzen aus dem eigenen Regal (wäre ja auch schön blöd, wenn nicht). Ich empfehle dringend das Nachkochen! Natürlich nichts für heiße Sommertage, aber da wir im schönen Ostfriesland sind, ist der nächste regenverhangene und nass-kalte Tag nicht weit!

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